Warum lasse ich mich so leicht ablenken? 8 Tipps für mehr Fokus
 Bild: Nubelson Fernandes
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Sie öffnen Ihren Laptop, setzen Ihre Prioritäten und starten in den Arbeitstag. Alles läuft rund, und Sie haben das Gefühl, dass ein produktiver Tag vor Ihnen liegt. Dann meldet sich Ihr Smartphone mit einer Nachricht. Vier E‑Mails treffen in kurzer Folge ein. Und Sie werfen „nur kurz“ einen Blick auf Ihren Social‑Media‑Feed. Ehe Sie sich versehen, ist der Tag vorbei. Und mit nur wenigen abgehakten Punkten auf Ihrer To‑do‑Liste fragen Sie sich: „Warum lasse ich mich so leicht ablenken?“
Sie sind nicht allein, wenn Sie sich ab und zu ablenken lassen. Laut einer Harvard‑Studie verbringen Menschen im Schnitt 47% ihrer Zeit damit, über etwas anderes nachzudenken. Und im Büro wird eine typische Bürokraft alle drei Minuten unterbrochen oder wechselt die Aufgabe. Da es nach einer Ablenkung über 23 Minuten dauern kann, wieder in den Fokus zu kommen, führt das zu zerrissenen Arbeitstagen.
Die Folgen sind weitreichend: Ablenkungen erschweren es, fokussiert zu bleiben, in Deep Work zu kommen und produktiv zu sein. Wenn Sie nichts gegen Ihre Ablenkungen unternehmen, leidet am Ende Ihr Erfolg.
Sehen wir uns an, warum Sie sich leicht ablenken lassen – und welche Tipps helfen, Ablenkungen zu begrenzen.
Warum lasse ich mich so leicht ablenken? Mögliche Erklärungen
Es gibt keine pauschale Antwort darauf, warum Menschen abgelenkt werden. Gründe unterscheiden sich von Person zu Person, von Tag zu Tag und sogar von Moment zu Moment. Manche Ablenkungen sind innerer Natur, andere äußerlich.
Innere Ablenkungen
Innere Ablenkungen sind Ihre eigenen Gedanken und Gefühle. Vielleicht beschäftigt Sie ein wichtiges privates Thema, eine Aufgabe oder ein Problem, das es zu lösen gilt. Oder Sie sind besorgt über Geld, Beziehungen, Karriere – ironischerweise sogar über Produktivität. Solche Gedankenschleifen ziehen Sie von der aktuellen Aufgabe weg.
Beispiele für innere Ablenkungen:
- Stress. Stress rund um ein bestimmtes Thema ist nicht nur emotional belastend, sondern frisst auch Zeit. Ob arbeitsbezogen oder privat – Stress zieht Ihre Aufmerksamkeit ab und schmälert Ihre Produktivität.
- Erschöpfung. Wer müde ist, kann sich schlecht konzentrieren. Eine Studie der University of Pennsylvania School of Medicine zeigt, wie schwer es ist, kognitive Leistung bei Müdigkeit aufrechtzuerhalten. Ein gesunder, regelmäßiger Schlafrhythmus ist entscheidend für Produktivität.
- Hunger. Ihr Gehirn braucht eine ausgewogene Ernährung, um optimal zu funktionieren. Ohne die richtige Nährstoffversorgung fällt das Entscheiden und Problemlösen schwer; Müdigkeit und „Gehirnnebel“ sind die Folge. Versorgen Sie Ihren Körper gut – ein waches, zufriedenes Gehirn dankt es mit qualitativ hochwertiger Arbeit.
- Krankheit. Wer nicht fit ist, kann sich kaum fokussieren. So wichtig die Arbeit auch sein mag – Ihre Gesundheit ist wichtiger. Gönnen Sie sich bei Krankheit die nötige Zeit zur vollständigen Erholung.
- Psychische Gesundheit. Bestimmte Erkrankungen wie Depression, Angststörungen, ADHS oder Zwangsstörungen können die Konzentration erschweren. Suchen Sie Unterstützung bei Freund:innen, Familie, Führungskräften oder Therapeut:innen, wenn Sie merken, dass es nicht mehr allein geht.
 Bild: Christian Erfurt
Bild: Christian Erfurt
Äußere Ablenkungen
Äußere Ablenkungen kommen von außen. Technologie spielt hier oft eine große Rolle, aber auch bestimmte Arbeitsumgebungen können ablenken.
Zu den Hauptverursachern zählen:
- Technologie. Smartphone, soziale Medien, Spiele, Online‑Shopping und Streaming‑Plattformen verschlingen schnell Stunden. Diese Zeitfresser müssen Sie bewusst managen, damit sie Ihre Arbeit nicht torpedieren.
- Arbeitsumgebung. Kolleg:innen, regelmäßige Meetings und eine endlose E‑Mail‑Flut lenken im Büro häufig ab. Selbst wenn Sie asynchron arbeiten, kann das ständige Ping von Benachrichtigungen enorm störend sein. Seien Sie sich dieser Faktoren bewusst und setzen Sie klare Grenzen im Arbeitsalltag, um fokussiert zu bleiben.
- Familie. Wer für Kinder oder andere Angehörige verantwortlich ist, muss Termine koordinieren und sich kümmern – das kann vom Arbeiten abhalten.
- Hintergrundgeräusche. Manche arbeiten gut mit leiser Musik, andere empfinden Musik und Geräusche als sehr störend. Schaffen Sie, wo möglich, eine ruhige Arbeitsumgebung.
Produktivität maximieren: 8 Tipps gegen Ablenkungen
Zum Glück gibt es einiges, was Sie tun können, wenn Sie sich leicht ablenken lassen.
Planen Sie zu Beginn jedes Arbeitstages, wie Sie Prioritäten setzen, Ablenkungen ausschalten, bei der Sache bleiben und den Tag mit einem guten Gefühl abschließen. Diese Tipps helfen Ihnen dabei.
Tipp 1: Smartphone in den Flugmodus
Ihr Smartphone ist wahrscheinlich eine der größten Ablenkungen. Eine Studie zeigt, dass US‑Amerikaner ihr Handy im Schnitt 80‑mal pro Tag prüfen. Ein guter Teil davon fällt in die Arbeitszeit.
Mitverantwortlich ist, dass Benachrichtigungen Spaß machen: Sie liefern einen kleinen Dopamin‑Kick und versprechen etwas Spannenderes als die aktuelle Aufgabe. Ein kurzer Blick auf den Bildschirm oder ein Wisch genügt – doch diese Mikro‑Ablenkungen summieren sich und kosten Aufmerksamkeit, Fokus und Zeit.
Der Flugmodus verschafft Ihnen die digitale Ruhe, die Sie für konzentriertes Arbeiten brauchen. Ist Ihnen dieser Alles‑oder‑nichts‑Ansatz zu drastisch und Sie möchten wichtige Anrufe oder Nachrichten nicht verpassen, schalten Sie zumindest Push‑Benachrichtigungen aus. Das Handy dann in die Hand zu nehmen, wenn Sie es wollen – und nicht, wenn es Sie ruft – wirkt befreiend.
 Bild: Malte Helmhold
Bild: Malte Helmhold
Tipp 2: E‑Mails nicht ständig prüfen
Ständiges Prüfen von E‑Mails wirkt oft produktiv und unverzichtbar.
Ist es nicht.
Jedes Mal in den Posteingang zu schauen, wenn eine E‑Mail eintrifft, senkt Ihre Produktivität und hindert Sie daran, wichtige Aufgaben abzuschließen. Eine Studie zeigte: Wer E‑Mails nur dreimal täglich prüft – statt im Schnitt 15‑mal – fühlt sich weniger gestresst und hat mehr geschafft.
Schließen Sie Ihr Mail‑Programm oder den Browser‑Tab und legen Sie feste Zeiten zum Bearbeiten fest. So bearbeiten Sie E‑Mails in Blöcken statt nebenbei. Projekte und Aufgaben kommen dadurch schneller voran.
Tipp 3: Einen ablenkungsfreien Arbeitsplatz finden
Wenn Sie im Homeoffice arbeiten, kennen Sie Vor‑ und Nachteile. Bequeme Kleidung, kein Pendeln, Meetings dosiert – alles gut.
Doch zu Hause ist nicht jeder Ort ideal, um ein Angebot zu schreiben, ein Konzept auszuarbeiten oder ein Projekt abzuschließen. Überall lauern Ablenkungen: Wäsche, Kochen, den Hund füttern, Bad putzen, ein verlockender Fernseher.
Prüfen Sie Ihre Umgebung kritisch. Suchen Sie bei Bedarf einen Ort, an dem Arbeit die einzige Aufgabe ist. Vielleicht arbeiten Sie in einem Café, einer Bibliothek oder einem Coworking‑Space konzentrierter und produktiver. Experimentieren Sie mit verschiedenen Umgebungen an unterschiedlichen Tagen und nutzen Sie eine automatische Zeiterfassung (zum Beispiel Timing), um auszuwerten, wo und wann Sie am produktivsten waren.
Der Tab „Stats“ in Timing zeigt Ihnen beispielsweise Ihre produktiven Tage – und sogar die produktivsten Stunden innerhalb dieser Tage. Langfristig lohnt es sich, Ihre Produktivität mit dem Arbeitsort zu korrelieren. So erkennen Sie Zeiten und Orte, die Ihnen am besten liegen.

Natürlich können auch Büros ablenken. Wenn ständige Unterbrechungen durch Kolleg:innen Sie aus dem Tritt bringen, suchen Sie sich einen ruhigeren, abgeschiedeneren Platz. Ihre Führungskräfte sollten Verständnis haben – schließlich profitieren sie davon, wenn Sie ungestört arbeiten können.
Tipp 4: Einen Website‑Blocker nutzen
Wenn Sie Online‑Shopping, Spiele oder Nachrichten leicht ablenken, setzen Sie eine App ein, die solche Seiten blockiert. Der Website‑Blocker Focus hilft Ihnen zum Beispiel, indem er ausgewählte Websites oder Anwendungen temporär sperrt.
Tipp 5: Ziele setzen
Wer sich von der Fülle an Aufgaben überwältigt fühlt, verliert schneller den Fokus – und ist anfälliger für Ablenkungen.
Legen Sie jeden Morgen drei bis fünf erreichbare Tagesziele fest. Erinnern Sie sich im Tagesverlauf daran – das hält Sie bei der Sache und reduziert Unterbrechungen.
Tipp 6: Kurze Pausen einlegen
Pausen wirken kontraintuitiv, wenn Sie fokussiert bleiben und viel schaffen wollen. Doch ohne regelmäßige Arbeitspausen lässt sich Produktivität kaum halten.
Eine 10‑ oder 15‑minütige Pause verschafft den mentalen Freiraum und die Klarheit, um anschließend schneller und effizienter zu arbeiten. Werfen Sie dazu einen Blick auf Ihren Produktivitätswert in Timing: Erkennen Sie Leistungseinbrüche – und legen Sie Pausen gezielt in diese Zeiten.
Tipp 7: Musik hören oder Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung tragen
Wenn etwas Umgebungsgeräusch Ihren Fokus unterstützt, suchen Sie sich ein passendes Album oder eine Playlist. Arbeiten Sie lieber in absoluter Stille, helfen Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung gegen Gespräche, Musik, Verkehrslärm und andere Störquellen.
Tipp 8: Eine automatische Zeiterfassungs‑App verwenden
Oft ist gar nicht bewusst, wie abgelenkt man während der Arbeitszeit tatsächlich ist. Eine automatische Zeiterfassung im Hintergrund zeigt, woran Sie arbeiten – und wie effizient Sie vorankommen.
Timing zeigt Ihnen genau, wie viel Zeit Sie in verschiedenen Apps und auf Websites verbringen – und liefert die Grundlage, um zu bewerten, ob diese Zeit produktiv genutzt ist. Heißt: Verbringen Sie mitten am Tag eine Stunde in sozialen Netzwerken, erscheint das im Tab „Activities“.

Solche Einblicke helfen Ihnen, Verhaltensmuster zu erkennen – und gezielt gegenzusteuern. Außerdem behalten Sie Ihren Zeiteinsatz im Blick und übernehmen Verantwortung dafür, wie Sie Ihre Zeit verbringen.
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Smartphone eine Ihrer größten Ablenkungen ist, nutzen Sie die Bildschirmzeit‑Integration von Timing. So fließt die auf iPhone und iPad verbrachte Zeit direkt in Timing ein. Sie sehen, wie oft Sie das Handy täglich in die Hand nehmen und welche Apps am meisten Zeit beanspruchen. Sind es arbeitsbezogene Apps wie Slack und E‑Mail – oder eher Social‑Media‑ und News‑Apps, die Ihre produktive Energie aufsaugen?
Fazit: Weniger leicht ablenken lassen
Ablenkungen auszuschalten braucht Zeit und Geduld. Mit der Zeit lernen Sie, typische Fallen zu vermeiden, finden Ihren Rhythmus – und erledigen Ihre Arbeit effizienter.
Die oben genannten Tipps helfen dabei. Starten Sie mit einer kostenlosen 30‑Tage‑Testversion von Timing und beobachten Sie, wie Ablenkungen abnehmen und Ihre Produktivität steigt.
Warum lasse ich mich so leicht ablenken? Häufig gestellte Fragen
Warum lasse ich mich so leicht ablenken?
Menschen werden aus unterschiedlichen Gründen abgelenkt – teils intern, teils extern. Innere Ablenkungen sind Gedanken und Gefühle wie Stress und Angst, Müdigkeit oder Hunger. Äußere Ablenkungen kommen von außen, etwa durch Technologie, Arbeitsumgebung oder Hintergrundgeräusche.
Wie tragen Smartphones und digitale Medien zu meinen Ablenkungen bei?
Technologie kann ein erheblicher Zeitfresser sein – ganze Stunden verfliegen scheinbar in Minuten. Wenn Ihr Smartphone ein Problem darstellt, behalten Sie Ihre Nutzung im Blick, indem Sie die Bildschirmzeit mit Timing integrieren.
Warum bin ich zu bestimmten Tageszeiten unkonzentrierter als zu anderen?
Wir alle haben Phasen des Tages, in denen wir produktiver sind. Manche sind morgens am leistungsfähigsten, andere haben ihren Schub am späten Nachmittag oder Abend. Wenn Sie Ihre natürlichen Rhythmen kennen, arbeiten Sie eher in Zeiten mit maximalem Fokus.
Welche Strategien helfen, Ablenkungen zu minimieren?
Identifizieren Sie zuerst Ihre Ablenkungen. Ist Technologie – etwa Smartphone, E‑Mail oder bestimmte Websites – ein Thema, schalten Sie den Flugmodus ein oder installieren Sie einen Website‑Blocker. Eine automatische Zeiterfassung wie Timing hilft, Ablenkungen sichtbar zu machen und in Ihren fokussierten Phasen zu arbeiten.
